Montag, 17. Juli 2017

Vor einer Reise

Im Zug nach Basel, fürs letzte schweizer Treffen mit einer Besten Freundin - lang durchgekaute Gedanken....

Vor einer Reise:
Die eine Angst welche ich habe, ist, dass ich gesundheitlich scheitere in Nepal, diese lässt sich im Vorraus aber nicht beheben. "Does it matter?", ist die angebrachte Frage eines guten Freundes aus Berlin. Hilft es mir, diesen Bedenken und Sorgen jetzt solch grossen Raum zu gestatten? Sind sie bwfugt, mich in meiner Vorfreude zu bremsen?
Die zweite Angst ist die Scheu vor den Mitreisenden. Wer sind sie (in einer Kleingruppe ist man schon näher und vertrauter, weiss mehr und genauer über den Anderen Bescheid), wie sind sie und wie bin ich in ihrer Begleitung? Sind wir ehrlich, im Moment des Aufschreibens: letztere Frage beschäftigt mich doch am meisten: "Wie bin Ich, wenn ich mit den Anderen bin?"
Eine stetig mitgetragene Ungewissheit und das Nicht-Kennen meiner Selbst. Wer ist denn das, Magdalena, wen werden die beiden Männer im Mustang sehen? Herzklopfen, Identität-Suchen und dabei das Gefühl, sich obgleich suchend, immer weiter von dem Ziel zu entfernen. Fata Morgana.
Die Befürchtungen dritten Grades lenken in die Details, jene, welche ich ebenfalls von hier aus noch gar nicht einschätzen kann: Geldautomaten, Taxis, Zahnprobleme (kann alles sein!), Höhenkrankheit (Max 4330m - kann alles sein!), ein gebrochener Zeh, Regenmissmut - oder dass ich nicht erklären kann, dass ich auf der Suche nach einer Toilette bin (kann alles sein!).
Dann die Parallelstrasse in meinem Kopf: "Ich muss allen zeigen, dass ich das kann!" Muss ich nicht.
"Ich muss stärker heimkommen, weiser, gesünder, besser!" Muss ich nicht.
Es ist mein eigener Ehrgeiz, der eigene, unermessliche Stolz und Trotz gegen den heutigen Optimierungs-Zwang, der Forderung, immer das Maximum aus sich - und eben auch aus den Mitmenschen - herauszupressen.
Ich kenne meine Limits, meine Grenzen, die High-Levels. Ich will mich nicht trainieren lassen für etwas, das ich womöglich gar nie erreichen kann. Was jeder selbst zu finden hat ist die Form, die eigene Grösse und Ermessung, die eigene Geschwindigkeit - und eben auch die Momente, wo man langsamer gehen will, langsamer als die Übrigen, bedachter, anders.
Und dieses Andersherum-Gehen ist OK, erlaubt, normal - und verdient Respekt, Ruhe, Frieden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen