Sonntag, 16. Juli 2017

Wer begleitet mich...?

Mein Wunsch war es immer, alleine zu reisen, alleine zu gehen und hoffentlich dadurch meine inneren Worte besser wahrnehmen zu können. Deshalb hatte ich auch nie Freunde gefragt, ob sie mich nach Asien begleiten wollen und habe die Reise ganz für mich alleine gebucht und geplant. Natürlich sollte man mit 21 auch in einem freundlichen Land wie Nepal nicht ganz alleine durch Kathmandu streifen - vor allem weiss ich nicht, wie verbreitet und gängig die englische Sprache dort tatsächlich ist... Deshalb reise ich mit zwei verschiedenen Organisationen, welche ich euch unbedingt beide vorstellen und vorschlagen muss, denn sie beide bieten Volontär-, Entdeckungs-, Rund- und Kulturreisen auf der ganzen Welt an! 
Mit "DIAMIR" aus Deutschland  werde ich durch das Mustang-Reich wandern, begleitet von zwei weiteren Mitreisenden, einem deutschsprachigen Guide und - soweit ich weiss - einem oder mehreren Nepalesen, welche als Träger mitkommen (ich werde wohl zu Beginn Schwierigkeiten haben, Lasten "abzugeben" und selbst weniger zu tragen - doch dies ist die Vorschrift für solch lange Etappen!). 
Mein Betreuer von DIAMIR stand mir, auch sehr gut über die elektronischen Wege, treu beiseite und informierte mich postwendend über alles. Bei meinen vielen Fragen blieb er erstaunlich ruhig und gelassen...;) 
"DIAMIR" eröglicht mir auch den Aufenthalt im Kloster - als privaten Reisebaustein.
Danach folgt die "Nepal Adventure Tour" mit einem kürzeren Kulturtrek durch die Pokhara-Region und die umliegenden Gebiete (Jomsom, Poon Hill, Ghorepani, Naya Pul) und die anschliessende Freiwilligenarbeit in/bei Kathmandu. Diese Wochen werden wir durch die schweizer Organisation "Linguista" ermöglicht, welche mit der indischen "IDEX" zusammenarbeitet. Da Linguista in meiner Heimatstadt in der Schweiz einen Sitz hat, konnte ich mehrere Male in ihr Büro und konnte mit Regula bei Kaffee über die bevorstehende Reise reden. Sie zeigte mir schon Bilder aus Kathmandu, wo sie im Frühling zwei Wochen war und erhitzte meine Neugierde umso stärker!

Beim Tippen merke ich, wie nervös ich tatsächlich bin. Dass ich sogar ziemliche Angst habe vor dem Abflug, dem Ankommen, dem Geschehenlassen... Doch was fürchte ich? Wenn ich nicht das Land, nicht die Kultur, nicht die Menschen fürchte - was ist es dann, was mein Herz sich zusammenziehen lässt im Hinblick auf die 7 Wochen?
Wahrscheinlich zögere ich zu sehr, mich anzunehmen, mir, meinem eigenen Leben und er-leben zu vertrauen. Doch - werde ich jemand anderes sein in Nepal? Werde ich mich "mitnehmen können"? Was, wenn ich Magdalena zuhause vergesse?
Und: IST Magdalena momentan überhaupt hier, zuhause?
Es gibt einen schönen Spruch, welcher mir ab und an im Kopf herumschwirrt:
"Ich bin nicht da! Bin mich suchen gegangen. Wenn ich wieder da bin, bevor ich zurückkomme, sag mir. - ich soll auf mich warten."

Zu Beginn die Frage: "Wer begleitet mich?"
Alleine reisen werde ich nicht. Es begleitet mich nämlich eine gute Freundin, welche ich in den letzten Zeiten vernachlässigt, vergessen und etwas verraten habe. Sie kennt mich sehr gut, ebenso wie ich sie.
Ich komme mit mir mit - also reise ich nicht alleine.


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