Samstag, 12. August 2017

Abschied 1

Farewell - or just "Goodbye", "See ya", "Bis bald"? Der Abschied von Herbert und Andreas, "meinen Männern", fällt viel schwerer als gedacht! Viel schwerer. Dass sie beide heute noch nach München und Basel zurückfliegen macht es eine Flohbissspur leichter, denn es ist immer einfacher, wenn jemand auf einen wartet, als wenn man selbst warten muss...
Ein Fahrer bringt mich nach Pharping, zum Neydo.
Am Nachmittag war ich alleine in Thamel unterwegs, wo Gässchen und Buden so dicht nebeneinander lagen, dass ich ein paarmal in den Strassengraben hüpfen musste, um einem Taxi, Motorradfahrer oder einem Gemüsehändler auf Rädern (Fahrräder mit grossen Körben vornedrauf - da hat man natürlich keine freie Sicht mehr!) auszuweichen. Nach einer Minute waren meine Schenkel mit Schlamm und Staub verspritzt, da die Flip Flops (bad idea) mir die Strasse quasi an die Beine beförderten...
Es war wie Shopping! Bloss dass man, wenn man in einem der "Supermärkte" nach Trockenfrüchten, Mandeln oder den geliebten "Kit Kat"s sucht, vom Verkäufer beobachtet wenn nicht sogar auf Schritt und Tritt verfolgt wird!
Schweren Herzens kein Obst kaufen, welches nicht getrocknet und geschwefelt wurde...:( die Äpfel sehen so gut aus - aber ich machte es nicht, es ist dem Magen zu gefährlich. Auf den Tischen an den offenen Strassen lagen teilweise die halbe Metzgerei, Hühnchen wurden frisch gerupft und lagen dann - sei Sonne oder Regen - offen da... ich hoffte bei diesem Anblick, dass jenes, welches wir gestern beim Abschlussessen hatten, nicht auch so in den Gasen dagelegen hatte!
Bei einem Elektrostand probierte ich ein Kopfhörerpaar aus und kaufte es, nachdem mir klar geworden war, dass die Qualität nicht besser wurde...
Ein Rasierer, ein Gesichtswasser, Kekse - fertig! Mehr konnte ich nicht mitnehmen, es wäre zu schwer geworden.
Von Herbert und Andreas hatte ich alles bekommen für die Trekkingtage im Terrain, wo es feuchter, blutegeliger, insektischer werden würde: Poncho, Hosengummis (dass die Egel keine Löcher finden würden), ein insect repellent Stärke 80%, genannt "Bushman", dann Plastiksäckchen für Kamera und Handy, auch die verbliebenen Medikamente konnte ich behalten!
Kathmandu ist riesig - und wirkt noch grösser, da ein Grossteil der Strassen nicht geteert sind, also aus einer einzigen Matsschpfütze bestehen, keine Verkehrsordnung herrscht und sich das Fahren somit sehr in die Länge ziehen kann, vor allem mit Auto (einfach kein Platz!).
Die enorme Hektik und Unordnung, das konstante und von hinten einem erschreckenden Hupen aller Fahrzeuge, das Rufen und Anpreisen der Menschen, der Schmutz, die Verwirrenden Strassenabschnitte und Sackgassen - dies alles hielt ich eine Stunde aus und zog mich dann wieder ins Hotel zurück, wo ich mit H. & A. einen letzten "Mustangkaffee" (welcher dann versehentlich ein normaler Kaffee war ohne Schnaps) auf der Dachterasse trank. Beim Blick über die Dächer beobachteten wir Ratten und Affen, welche sich in der heissen Nachmittagssonne entlausten und sonnten.
Letzte Geschichten und Weltstories von meinen Männern, die wollten einfach immer noch nicht wahrhaben dass ich studieren werde und keine Weltreise planen kann ;))
Tutut - Trööt! Auf der wackligen Fahrt nach Pharping habe ich das weisse traditionelle Tuch (Abschied, Schutz) und die letzten Knausgårdseiten vor mir und blicke auf das inzwischen regnerische Kathmanduvalley hinunter. Die Wolken über der Stadt hüllen uns in ein bedrohliches Licht, machen diese Fahrt aufregend und speziell, der Fahrer spricht kein Wort. Drückende Hitze im Carinnern, doch die Fenster bleiben wegen dem Regen geschlossen...

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