Montag, 7. August 2017

Muktinath (Yartung Mela 2074)

Blogreihenfolge von unten nach oben! Allenfalls also erst einmal runterscrollen ☺

Dass wir in Nepal das Jahr 2074 haben hatte mich zu Beginn immer etwas irritiert und auch, dass die Woche mit dem Sonntag, aaitabar, zu beginnen scheint. Am 6.8. Trek von Chhusang nach Muktinath, dem für Hindus (aber auch Bön und Buddhisten) wichtigen Pilgerortes, wo vom 4.-7.8. das hiesige Yartung Mela Festival stattfindet - mit Bogenschiessen, Tanz und Trank (!!) und dem trad. Pferderennen. Den lustigen Part gestern hatten wir noch verpasst, als ein reiterloses Pferdchen an 5.Stelle über die Ziellinie schoss, oder als ein ahnungsloser Motorradfahrer zwischen den jubelnden und anfeuernden Zuschauern mitten durch die Rennbahn tuckerte...
Am Spitz des Gyu La, einem 4077 Meter hohen Pass, verabschiedeten wir uns von Chhewang, welcher selbst nach Kagbeni lief um unsere Trekkingpermits abzustempeln, denn nun, in Muktinath sind wir nicht mehr im oberen Mustang, sondern im "lower mustang", wo man keinen Permit mehr braucht. Würden unsere Papiere nicht "entwertet", müssten wir sofort oben drauf zahlen, da wir uns mehr als 10 Tage im geschützten Trekkinggebiet aufhielten...

Am Nachmittag beginnt der eigentliche Spass: erneute Pferderennen! Die kleinen Pferdchen und ihre bunt geschmückten Reiter kommen aus 3 verschiedenen Dörfern aus der Region, zu Beginn des Zuges laufen Frauen und ältere Töchter in den bunten Saris des Mustangs. Sie tragen die dicken tibetischen Teppichgurte um die Hüfte und ich frage mich, ob das nicht etwas unbequem ist!
Dann schiessen die geschickten Reiter um die Ecke und preschen den Hang durchs Dorf hinauf - die Strasse wurde von der Polizei mühsam freigeräumt. Es folgt ein Spiel, bei welchem die Reiter vom galoppierenden Pferd aus ein weisses Tuch vom Boden auflesen müssen - in vollem Tempo. Schon bald beginnen die müden Pferdebeinchen zu zittern. Für einen Pferdetyp wie mich sind solche Spiele nicht einfach spannend, denn ich leide etwas mit den gestressten Tieren (wobei lokale Turniere bei uns zuhause wohl nicht besser sind!) welche scharfe Gebisse haben in welchen die Reiter regelrecht hängen...
Ein Junge hat es besonders drauf: in Lederjacke hetzt er sein graues Pferd hin und her und pflückt ungefähr 5 Tücher vom Boden auf bis das Pferd kaum mehr mag und ihn seine Mutter mit scheltenden Worten von seinem Rücken zieht und tadelt, es sei nun genug! Ich und Chhewang grinsen uns an...
Viele der "Mini-Monks" aus der Klosterschule sind hier und dürfen zusehen, für Yartung ist schulfrei! Genauer gesagt ist jeder da! Alle sind erschienen und niemand bleibt im eigenen Café und schenkt Tsang oder Tee aus!
Etwa eine Stunde stehen wir im Regen und schauen dem Spektakel zu, irgendwann sind meine Füsse nass! ;)

Muktinath macht sich zum Festival bereit...
Muktinath & parts of Himalaya


Unsere Permits werden abgesegnet und unterschrieben (Mundschutz ist auch auf knapp 4000m üblich!)

Himalayan pride - 18:00 Uhr

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