Mittwoch, 9. August 2017

Wo ist "zuhause"? (9.8. - Fahrt nach Pokhara)

Nepal und ich... nun ist meine Einreise fast drei Wochen her und ich konnte einen wertvollen Teil dieses Neu-Lands einatmen und kennenlernen: das Königreich Mustang. Mit dem Jeep geht es am 9. August zurück nach Pokhara. Erneut 10Stunden Autofahrt, das Flugi konnte nicht starten, Nebel im Kaligandakital...
Ich denke viel an Zuhause, nicht jedoch ausschliesslich an Winterthur... ich bin teilweise auch in Schweden, in Deutschland, überlege, wie es momentan auf Cornwall oder Schottland ist, möchte manchmal sogar zu diesen Orten reisen, Standorte wechseln.
Nepal ist - für mich - kein Schweden oder Norddeutschland (ich freue mich schon auf das nächste Mal Meckenburg-Vorpommern), wo ich automatisch das wohlig-zufriedene Gefühl des Heim- und Ankommens habe. Es ist eine Erfahrung, ein Erlebnis...und vorübergehend. Ich kann mir vorstellen, zurück zu kommen, für Chhewang, für die Kinder... Doch keine Wärme, kein Wohl- oder Geborgensein in diesem Land, und oft: kein Verstehen, kein Verschmelzen, keine Zufriedenheit über das Hiersein. Ungeduld...
Ausprobieren: auf die Strasse setzen und den Leuten zusehen, auf einen Stein liegen und in den Himmel blicken, eine Katze streicheln - und dabei keine Befriedigung, kein sich automatisch auf meinen Lippen ausbreitendes Lächeln...
Vielleicht bleibe ich hier auch im kommenden Monat immer fremd, vielleicht muss jeder Tag "selbst gemacht" werden, vielleicht wird die Zeit nie "verstreichen"...
Doch danach Studium, Alltag, Arbeit. Mit einer solchen Reise im Nacken sicherlich reicher und gefüllt von Erinnerungen und Bildern zum Stöbern....

Zurück nach Pokhara wieder der abenteuerliche Jeep wie vor 3 Wochen, doch dieses Mal sind die Strassen um einiges besser und wir kommen schneller (gut 9 Stunden) durch.
Second lost: mein liebstes, mausgraues Sweatshirt...😣 Ich hatte es in der Raststätte als Kopfkissen benutzt und liegen gelassen. Meine Laune verschlechterte sich dadurch noch mehr - doch Chhewang, Herbert und ich verschränken auf der Rückbank die Arme so, dass alle irgendwie etwas schlafen können ohne sich zu verletzen oder an der Autodecke zu kleben... Chhewang verschläft den ganzen Pass, welcher holpriger und Schlagloch-reicher nicht sein könnte! Wir halten ihn fest, damit er nicht aufwacht und er berichtet danach, er würde diese Fahrt im Jahr sicher 15mal machen müssen.
In Pokhara regnet es in Strömen... nachdem wir uns kurz in unserem Hotel eingecheckt haben, mache ich mich mit einem dicken Regenschirm bewaffnet auf in Richtung Phewa Lake, denn ich muss dringend Dollar abheben (am Vortag gaben wir Sabin und Suman ihr Trinkgeld, als sie mit dem Alkoholverbot extra für unseren letzten Abend eine Ausnahme machten!) um Herbert zurückzugeben, was er mir im Mustang geliehen hatte. Schnell sind meine Allstars durchnässt und meine Nerven komplett am Ende, als ich merke, dass kein ATM meine Kreditkarte akzeptiert. Dann die Erleuchtung: reinstecken und gleich wieder rausziehen, so erkennt der Automat "mich" und auf dem Display erscheint "Hello Magdalena Werner, how can we help you?"
Dollar abheben? Geht nicht. Keine Chance, nur Rupees... Also lasse ich 30000 NLR raus und plantsche zum nächsten "money change". Irgendwie klappt es und ich bekomme sogar einen neuen Dollarschein:)
Nach der anschliessenden Jagd nach Riegeln und Kaugummi plantsche ich zum Italiener wo H. & A. schon Happy Hour geniessen.
Das Gefühl, wieder unten im "tropischen" Pokhara zu sein (800m) ist irgendwie komisch. Mir ist übel, ich habe das Gefühl, nicht atmen zu müssen und mache es somit auch nicht genug, wodurch mir noch schlechter wird. Abends versuche ich, meinem Vater auf seine liebe E-Mail zu antworten, finde aber keine Worte - alles ist etwas leer...
Froh, dass ich auf Netflix schon eine Folge "Sense8" runtergeladen habe. Serie zu schauen, in Nepal, ist noch komischer - es ist nicht wie zuhause, nicht die selbe Entspannung... Unruhe.
SchlussENDLICH Schlaf ☆

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