Sonntag, 6. August 2017

Lo Manthang, "the walled City"

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1. August (schweizer Geburtstag, alles Gute!):
Die ummauerte Stadt... Lo Manthang, auch manchmal nur "Lo" genannt.
Man läuft durch die Strassen und wird an allen Ecken angesprochen, ob "wanna see my shop?". Es ist inzwischen dermassen touristisch hier dass mann nicht mehr als Gast, wie sonst überall in Nepal, angesehen wird, sondern als Tourist. Schade - dies ist mein eigener kleiner Nachteil von Lo. Ich liebe es, mit den Einheimischen, den Familien, Lopas, in deren Küchen zusammen zu sitzen, Tee zu trinken oder zu essen. Zuzuschauen, wie die Träger und die Dorfjungs Berge (!!) an klebendem Reis in sich reinschaufeln und mit einem Tempo, wo mir fast schwindelig wird...
Auf den Strassen von Lo bemerkt man schnell, wie verbreitet der Tourismus sogar an diesem abgeschiedenen Ort der Stille ist... sagte ich gerade "Stille"? - Nun ja, eigentlich redet niemand lauter als die Nepali auf den Strassen! Die Gespräche sind oft fast "kreischend", Frauen rufen und lachen quer über und durch die Strassen, dazu muhen natürlich Kühe - und auch ihre Laute erinnern mehr an Kindergekreisch als an Tierlaute. Pferde wiehern empört über de Treiber, Kinderlachen weniger, denn sie sind in der Schule, nördlich im Tal...
Dann die Fahrzeuge: da in Lo gerade (oder immer noch & auf ewig) gebaut wird rattern die Traktoren und ihre vollgeladenen Anhänger über die Platten, welche zusammengesetzt Strassen ergeben. Hin und wieder rattert ein Motorrad durch, Jeeps sind innerhalb der Stadtmauern nicht gross anzutreffen. Das Leben spielt sich, wenn nicht der Regen die Strassen in einen einzigen Schlamm verwandelt, draussen ab: Frauen waschen sich (meist gegenseitig, was ich eine schöne Prozedur finde) die Haare oder tönen sie mit Henna. Wäsche wird in einer Art tiefen Brunnen erledigt oder gleich im Strassengrabenbächlein, stets mit viiieeeel Seife ;) auch manche Männer waschen, gestern zum Beispiel hat mir Suman netterweise meine verschwitzten Sachen gewaschen (ich bin ihm aber sehr schnell nachgerannt um die Unterwäsche rauszupflücken^^)!
Gewöhnen muss man sich an die Geräusche der seehr speziellen Mundreinigung der Nepali. Rotzend wird Spucke und Nasenschleim hochgezogen, LAUTstark! Und dann ausgespuckt, sofern man sich nicht in einer Stube befindet ;) ich muss nur schauen, dass ich es mir selbst nicht an- oder dann wieder ABgewöhne bis ich zurück zu den 'Bünzlis' komme! (äxgüsi, aber wir Schweizer SIND die wohl grössten Bünzlis welche es gibt, ich hab nun ziemlich viel Vergleich;))


Manchmal aber bin ich fast traurig, da europäische Verhältnisse unserer täglichen Begegnungen gewohnt. Hier, egal wie du rumläufst, egal wie du gekleidet bist oder ob du selbst höflich bist oder nicht: du WIRST von allen ein strahlendes, zähnearmes, runzeliges Lächeln bekommen :) Noch besser wenn man mit einem näseligen "Namaste" grüsst - dann ziehen sich die gebräunten, rotbackigen Gesichter in die Breite. Die Grosszügigkeit und Neugier, nicht bloss der Kinder der Schulen, welche ich jetzt schon besichtigen durfte oder der Minimönche, sondern auch der Erwachsenen und Alten, auch der Mönche; sie ist unglaublich.
Heute, in einer abgelegenen Schule mitten im auslaufenden Tal nördlich der Hauptstadt, kamen die Kinder in Scharen angerannt, blieben dann in Sicherheitsabstand und so leise hinter mir, dass ich sie kaum wahrnahm - und wenn ich mich umdrehte: "Namateeeeeee" mit Riesensmile und den typisch zusammengelegten, schmutzig-kleinen Kinderfingern.
Sie sind so süss - nie hatte ich Kinder süss gefunden. Ich fand einige lieb, nett, mühsam, verwöhnt, liebevoll - und immer sehr wertvoll! Hier kommt noch etwas dazu, was ich schlecht benennen kann: wahrscheinlich treffe ich es mit FASZINIEREND am Besten!
Die Cappuccino-Queen! (Stolze illi-coffee-Besitzerin)

 in Lo Manthang


Die noch (!) Trockenen Gassen



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