Sonntag, 27. August 2017

TREK to Ghorepani (2850m)

Eigentlich wollte wir ja um 6:00 aufstehen und um Sieben loslaufen, doch als um Sechs Sanyias Handy stresst, landen unsere beider Hände auf der Snooze-Taste und wir pennen weiter bis 7:15 Uhr. Die Hausbesitzerin holt uns ziemlich genervt aus den Betten ("They're so rude to us, no?"-Sanyia.)
Nach dem Frühstück (Eier Eier Eier...) laufen wir los Richtung Ghorepani, passieren dabei die Dörfer B und N - doch wie am Vortag laufen wir die gesamte Strecke getrennt. Da wir in Ulleri Abend und über Nacht keinen Strom mehr hatten, hat mein Handy bloss noch 9% Atmung und trotz Energiesparmodus ist ca eine Stunde vor Ghorepani schluss und ich kann keine "Tigermilch" mehr hören... Da merke ich erst, wie angstrengend ich es eigentlich finde, besonders wegen dem schweren (das Gewicht ist mir zum Trekken irgendwie einfach ungewohnt!) Rucksack. Die Treppen sind noch nicht fertig gewesen in Ulleri, es geht heute noch weiter!
Doch nun ist der Weg nicht mehr Bergell-ähnlich steinig und voller Steinhäuschen, sondern er schlängelt sich durch Dschungel, passiert Flüsse und überall sind kleine Waserfälle, verwachsene Baumstämme, sehr oft SIND die Wege und die Flüsschen ein und dasselbe und ich bete innerlich zu meinen Trekkingmonsterschuhen hinunter!
In einem Dorf, dass ich passiere, komme ich das erste Mal in etwas unangenehmeren Kontakt mit den Wasserbüffeln: ich sehen einen Büffel vor mir, grau-schwarz wie gewohnt, und eigentlich habe ich vor den Viechern keine Angst (und dummerweise auch keinen grossen Respekt, sonst hätte ich das Hörbuch ausgeschaltet um ihn besser beobachten zu können), doch plötzlich fängt er an, komische Knurrgeräusche und Drohungen mir entgegen zu machen. Ich bleibe also mal stehen und frage ihn höflich, ob ich denn was Falsch gemacht habe, was ich denn Gutes für ihn tun könne und ob er vielleicht etwas Rassistisch gegen Schweizer sei...? Ich sei auch eine ganz liebe und er sei so wunderschön wie kein Büffel jemals, ich würde doch einfach schnell vorbei gehen können?
Dann erst checke ich meine Scheisslage, denn hinter mir ist ein Zweiter Hornträger, welcher offenbar auf KEINEN FALL vorbei darf! "Der da hinten, der bleibt aber schön unten!!", knurrt der Büffel oben, lässt mich aber dann widder...ääh..wiederwillig vorbeihuschen. Sollen die das unter sich ausmachen, ich habe um Gotteswillen EINEN PERMIT! 😂
Im hübschen, erstaunlich sauberen Bergdorf Ghorepani warte ich auf Sanyia und wir kommen zum Mittagessen (3 Stunden heute nur, dafür auf-ab, meistens mit Stufen) in einem süssen Gasthaus unter, bekommen Suppe und Toast und nach einer abenteuerlichen (Mama..?) Dusche mit Gasflamme (geht locker bis 50°C!) schlafe ich erst einmal ein... als ich aufwache in meinem "Panoramabett", da es im Eck ist und rundherum Fenster -welche zwar alle Kälte reinlassen jedoch ist es einfach toll-, regnet es in Strömen. In Wasserfällen, Duschen, in "Mauern". Das spärliche Internet das wir haben wird vom Blitz gekillt und so gibt es einen Nachmittag voll mit Lesen, Denken, Schreiben und am Kamin sitzen mit einem koreanischen Kumpel und der 8-köpfigen Italienergruppe. Das ist so schön und gemütlich, doch am schönsten fühlt sich mein - sonst so ungekannter- innerer Frieden an, die Ruhe, Abwesenheit von innerer Hektik und Rastlosigkeit. Zeit darf plötzlich sein, es dürfen 5, 6 Stunden ohne Schaffen, Tun und Weiterkommen sein. Es ist einfach OK, da zu sein und zu bleiben - bis wir ins Bett gehen.
♡ 



Ghorepani ;)


Sitzen inmitten Italiener, Spanier, Nepalesen und einem Koreaner am Feuer :) 🏠

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